Die vier Gemeinden Arnbruck, Bodenmais, Drachselsried und Langdorf sind seit 2017 zur ILE Zellertal zusammengeschlossen. Dieser gemeindeübergreifende Verbund hat sich die Zusammenarbeit in verschiedenen Handlungsfeldern zum Ziel gesetzt. Das gemeinsame ILEK (Integriertes ländliches Entwicklungskonzept) ist daher fortzuschreiben, weshalb die ILE Zellertal Prof. Dr. Konrad Schindlbeck vom Büro Commit damit beauftragt hat, dieses Konzeptpapier in Abstimmung mit den lokalen Akteuren weiterzuentwickeln.
Die Mitglieder des ILE-Ausschusses und die Geschäftsleiter der vier Gemeinden haben sich dazu im Bildungshaus der Landvolksschule Niederalteich zu einer zweitägigen Klausurtagung getroffen. Sven Päplow als zuständiger ILE-Betreuer des Amtes für Ländliche Entwicklung begleitetet die Klausur ebenfalls.
Bei der einleitenden Erwartungsabfrage wurde klar, dass sich viele Teilnehmer sichtbarere und schneller umzusetzende Projekte der ILE Zellertal wünschen, damit die Effektivität dieses Zusammenschlusses besser nach außen transportiert werden kann. Weiterhin wurde aber auch deutlich, dass die ILE Zellertal dennoch bei wesentlichen und gemeindeübergreifenden Themen zusammenarbeiten solle, da die vier Kommunen jeweils mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben und hierbei Synergien genutzt werden können. Sven Päplow betreut die ILE Zellertal als zuständiger Ansprechpartner des Amtes für Ländliche Entwicklungen und nimmt in dieser Funktion auch an sämtlichen Sitzungen der ILE-Gremien teil. Er legte in einem Rückblick dar, dass die ILE Zellertal schon einige Projekte miteinander umsetzen konnte und auch viele Punkte des letzten Aktionsplans erfolgreich abgearbeitet werden konnten.
Im Rahmen einer SWOT-Analyse identifizierten die ILE-Ausschuss-Mitglieder die jeweiligen Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der bestehenden Handlungsfelder. Aufbauend auf den Ergebnissen der letzten Klausurtagung im Sommer 2021 in Kostenz wurden hierbei die Handlungsfelder präzisiert und erweitert.
Die ILE Zellertal will sich somit in den kommenden Jahren insbesondere in den Themenfeldern Kommunikation, Daseinsvorsorge, „Lebendiges Zellertal“ und der Zusammenarbeit der Verwaltungen um gemeinsame Projekte bemühen. Durch die Festlegung eines konkreten Aktionsplans wurden die einzelnen Zuständigkeiten unter den vier Rathaus-Chefs verteilt.
Besonders beschäftigten sich die Klausurteilnehmer mit verschiedenen Themen zur regionalen Energiewende. Josef Pauli, Geschäftsführer der Energiegenossenschaft Perlesreut, verdeutlichte in einem Vortrag, wie eine genossenschaftliche Lösung für die regionale Stromerzeugung und –vermarktung aussehen konnte. Auch hier wurde vereinbart, dass man sich diesem Thema in Zukunft nochmals annehmen möchte. Die Teilnehmer der ILE-Klausur nutzten auch neben dem offiziellen Programm wieder die Möglichkeit zum Austausch, sodass festgestellt werden konnte, dass viele ähnliche Herausforderungen in den vier Kommunen vorliegen und noch viele Gemeinsamkeiten gefunden werden können.